Matteo Alberti
Architekt (1647-1735)
Graf Matteo Alberti, auch: Matteo d'Alberti, (* 1647, nach anderen Angaben 1646, in Venedig; † nach 1735) war ein Militärarchitekt und Schüler von Andrea Palladio.
Er wirkte als Hofarchitekt für den in Düsseldorf residierenden Kurfürsten Johann Wilhelm II. von der Pfalz. Für diesen entwarf er das neue Heidelberger Schloss (Projekt nicht ausgeführt) und das als Sommerresidenz dienende Schloss Schwetzingen (ausgeführt). Nach Plänen von Alberti entstanden Kirchen in Köln (ab 1709 Ursulinenkirche) und Düsseldorf (dort auch ab 1709 die kurfürstliche Galerie, eines der ersten eigenständigen Museumshäuser Europas, später Sitz der Kunstakademie, sowie 1710 das sogenannte Kriegskommissariat an der nördlichen Flanke des Sicherheitshafens), des weiteren ab 1700 das „Neue Schloss Bensberg“. Für den Kölner Weihbischof Johann Werner de Veyder plante er das zwischen 1711 und 1715 errichtete „Neue Haus“ und die Kapelle des Schlosses in Malberg in der Eifel. Das „Neue Haus“ ist eines der ganz wenigen deutschen Beispiele des Palladianismus. Wohl ebenfalls nach Entwurf Albertis entstanden 1714 bis 1716 der Nordwest- und Westtrakt des zweiten Hofes des Jesuitenkollegs in Köln (im Zweiten Weltkrieg beschädigt, bis 1956 erneuert, seit 1930 Sitz des Erzbischöflichen Generalvikariats).
Für den Kölner Domkapitular und Erzbischof von Adrianopel, Adam Daemen, entwarf Alberti einen 1711 bis 1717 angefertigten Epitaph im Kölner Dom, der in Größe und Ausschmückung alle anderen aus dieser Zeit im Dom befindlichen übertrifft.